Trebbiano
TREBBIANO: ITALIENS VIELSEITIGE WEISSWEINREBSORTE
Der Trebbiano gehört zu den meistangebauten Weißweinrebsorten Italiens und zeigt sich in verschiedenen regionalen Varianten. Von einfachen Tafelweinen bis hin zu prestigeträchtigen Interpretationen spannt sich ein faszinierender Bogen önologischer Ausdrucksformen.
Die bekanntesten Varianten sind der Trebbiano Toscano, Trebbiano d'Abruzzo, Trebbiano di Soave und Trebbiano Romagnolo. Jede dieser Spielarten bringt ihren eigenen Charakter in die Weine ein. Besonders der Trebbiano d'Abruzzo hat sich durch die Arbeit visionärer Winzer wie Valentini und Emidio Pepe zu einer der faszinierendsten Interpretationen entwickelt.
Im klassischen Ausbau präsentiert sich Trebbiano mit strohgelber Farbe und dezenten grünlichen Reflexen. Das Aromaspektrum reicht von dezenten Zitrusnoten über weiße Blüten bis hin zu frischen Kräutern. Die besten Versionen zeigen eine beeindruckende Komplexität mit mineralischen Noten und erstaunlichem Reifepotential.
In der Toskana findet der Trebbiano hauptsächlich Verwendung in der traditionellen Chianti-Produktion, wo er dem Sangiovese früher häufig zugesetzt wurde. In der Emilia-Romagna ist er wichtiger Bestandteil des Trebbiano di Romagna DOC, während er in den Abruzzen seine vielleicht eindrucksvollsten Interpretationen findet.
Die Preisstruktur variiert erheblich: Einfache Versionen sind bereits ab 10 CHF erhältlich, während die legendären Interpretationen von Valentini zu den teuersten italienischen Weißweinen überhaupt gehören und mehrere hundert Franken kosten können. Dazwischen finden sich viele qualitativ überzeugende Weine zu moderaten Preisen zwischen 15 und 30 CHF.
Gastronomisch erweist sich Trebbiano als anpassungsfähiger Partner. Die frischen, leichteren Versionen eignen sich hervorragend als Aperitif oder zu leichten Vorspeisen. Komplexere Interpretationen, besonders aus den Abruzzen, harmonieren auch mit gehaltvolleren Gerichten wie Meeresfrüchten, hellem Fleisch oder reifem Käse.
Das Reifepotential variiert stark nach Produktionsmethode und Region. Während einfachere Versionen jung getrunken werden sollten, können die besten Trebbiano d'Abruzzo problemlos 10-15 Jahre oder länger reifen und dabei an Komplexität gewinnen.
Die optimale Serviertemperatur liegt bei 10-12°C. Ein klassisches Weißweinglas mittlerer Größe eignet sich am besten zur Präsentation.
Innovative Winzer experimentieren zunehmend mit längeren Maischestandzeiten und Ausbau in großen Holzfässern, was zu komplexeren, strukturierteren Weinen führt. Auch der biologische Anbau gewinnt stetig an Bedeutung.